Bericht des NÖ Wirtschaftspressedienstes:

    Haumberger geht mit 3D-Druck einen Schritt über Industrie 4.0 hinaus

    Die auf den Bau von Sondermaschinen und Automatisierung mit Schwerpunkt Metallbearbeitung sowie auf Lohnfertigung spezialisierte Haumberger Fertigungstechnik GmbH in Judenau, Bezirk Tulln, beschäftigt sich derzeit intensiv mit der industrietauglichen Nachbearbeitung von metallischen 3D-Druck-Erzeugnissen. „Zusammen mit der ecoplus sowie den TU Wien und Graz forschen wir mit dem Ziel, den 3D-Druck im Metallbereich als Weiterführung der digital vernetzten Industrie 4.0 zu implementieren“, teilt Geschäftsführer Wolfgang Haumberger dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Seinen Betrieb hat er schon fast zur Gänze im Sinn von Industrie 4.0 digitalisiert, was ihm eine Anerkennung beim NÖ Innovationspreis eingetragen hat.

    Die Nachbearbeitung von 3D-Drucken ist erforderlich, da diese Erzeugnisse noch nicht gratfrei sind. „Diesen Prozess wollen wir automatisieren, damit man künftig auch kleinere individuelle Stückmengen erzeugen kann“, erklärt Haumberger. Jedenfalls sieht er in der Industrie 4.0 keine Vernichtung von Arbeitsplätzen, sondern vielmehr die Schaffung von neuen, die allerdings ein Umdenken in der Ausbildung erfordern und einen höheren Anspruch an die Auszubildenden stellen.

    Haumbergers Geschäftserfolg stützt sich auf die Lohnfertigung kleiner Stückmengen, besonders mit Komponenten für die Luftfahrt, und auf die Herstellung gesamter Produktionsstraßen oder Komponenten von solchen. Davon werden jährlich etwa 30 bis 50 Projekte abgewickelt. Wichtig ist dem Unternehmer, dass der Kunde alles im „plug und play“-System sofort einsetzen kann.

    Zum Kundenkreis zählen die F. List GmbH, Antolin Ebergassing, RUAG, Schiebel, Test-Fuchs GmbH, Georg Fischer AG, Polar Instruments und das österreichische Bundesheer mit Ersatzteilen für die Luftfahrt und Auslösemechanismen für Fallschirme. Heuer peilt Haumberger einen Umsatz von 3,1 Millionen Euro an, der zu 99 Prozent im Inland erzielt wird.

    „Wir haben regional so viel zu tun, dass wir damit fast ausgelastet sind und keine Luft für den Export haben“, betont Haumberger. Wegen des guten Geschäftsganges wird 2017 eine neue Montagehalle um etwa 100.000 Euro errichtet. Derzeit sind 34 Mitarbeiter und vier Zerspanungstechnik-Lehrlinge beschäftigt.

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